SYLVIA schrieb Gabriel Yared 2003, ein Jahr vor der wohl häßlichsten Erfahrung seiner Karriere. 2004 fiel seine hervorragende Musik zu TROY beim Testpublikum durch und wurde gegen eine mittelmäßige, aber gefälligere von James Horner eingetauscht. Mit SYLVIA erging es ihm ungleich besser. Der Film kommt inklusive Yareds Musik - zwar eineinhalb Jahre später - nun in die deutschen Kinos.
SYLVIA steht ganz in der Tradition von Yareds französischen Scores. Fast zaghaft entwickeln sich die Themen, tastend beginnen sie solistisch als Klavier-, Violinen oder Klarinettenmotiv, um schließlich Orchestergestalt anzunehmen. Dabei bleibt Yared nah am Drama und umfaltet trotz aufgeweckter Passagen die gesamte Musik mit einem melancholischen, ja prophetischen Schleier, der im letzten Titel als offenes Klavierfragment trauernd aber pathosarm die Geschichte schließt.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande