Holy Hollywood hat wieder einen neuen Namen am Komponistenfirmament: Harald Kloser - der zweite deutsche Tonsetzer (nach Hans Zimmer), der es bis zu den Multimillionen-Dollar-Produktionen geschafft hat. Nach COMEDIAN HARMONISTS und endlosem US-TV-Einsatz kam mit THE DAY AFTER TOMORROW Klosers erster großer Auftrag. Regisseur Roland Emmerich gab seit zwölf Jahren wieder einem Landsmann das Notenpapier in die Hand. Kloser dankt es mit einem - endzeitgerecht - gigantischen Orchester, das allerdings ausschließlich Konventionen ausspuckt. Ein gedehntes Hauptthema (meist unisono gestrichen) kehrt wieder und wieder und soll wohl verhaltenen globalen Pathos versprühen. Der Rest ist atmosphärische Einfaltspinselei, geschmückt mit gelegentlichem Katastrophengepolter. Inspirationslos. Und trotzdem, Hollywood puscht seinen neuen Star: Kloser hat fürs Jahr noch einen Blockbuster für sich blocken können: Paul Andersons ALIEN VS. PREDATOR. Nun ja É
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande