Label: Lakeshore Records
Alle Jahre wieder entläßt Hans Zimmers Komponistenschmiede „Remote Control“ junge Musiker in die künstlerische Freiheit. Oft sind es deutsche Landsleute, die es in Hollywood zu etwas bringen wollen. Einige von ihnen haben es mittlerweile geschafft, darunter Klaus Badelt, Harald Kloser – und Marc Streitenfeld. Zehn Jahre arbeitete der gebürtige Münchner als Zimmers Assistent, Music Editor und Co-Komponist, bis er schließlich mit Ridley Scotts EIN GUTES JAHR (2006) seine erste eigenständige Filmmusik abliefern durfte. Seitdem ist er der Hauskomponist des renommierten Regisseurs.
Marc Streitenfelds bisherige Scores zeichnen sich insbesondere durch den sparsamen Einsatz musikalischer Mittel aus. Der große Bombast ist seine Sache nicht. Auch THE GREY kommt mit schnörkellosen Motiven aus, interpretiert von Klavier, Violine oder Gitarre, unterfüttert von endlos schwelenden Streicherakkorden. Der Rest ist filmmusikalisches Raumklima: Actionwirbel, Spannungscluster, Atmosphärensounds. Dabei pendelt die Schlichtheit von THE GREY gefährlich nah am Abgrund zur Banalität. Ein Höreindruck, der sich im Zusammenspiel mit den epischen Filmbildern jedoch verflüchtigt. Und für diese ist die Musik schließlich gedacht.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.