Mit THE GRUDGE kehrt Christopher Young zu seinen Anfängen und Arbeiten wie PRANKS, TRICK OR TREAT und TORMENT zurück. Kleine, vergleichsweise unbedeutende Horrorflicks der 80er Jahre, die der damals noch recht unerfahrene Komponist mit düster obskuren Synthi-Scores ausstattete. Lange Zeit war Young stigmatisiert, schuf nahezu ausschließlich für dieses Genre Gruselmusiken, bis ihm HELLRAISER mit seiner eindrucksvollen Chorsinfonik neue Pforten öffnete.
THE GRUDGE bedient die Klaviatur des Grauens perfide. Musikalische Finsternis in jedem Track als Grundbaustein. Fast schon genüßlich schiebt Young Streicherflächen oder Soundcluster minutenlang - und kaum von andren Instrumenten kommentiert - durch dunkle Gänge, läßt Harfenloops und Glöckchen Alpträume minimalistisch aufflammen und wagt sogar mit schwer deutbaren Lautversatzstücken einen Seitensprung in die musique concrète. Mit einer knappen dreiviertel Stunde beschwört die als 8-sätzige Klangcollage angeordnete Musik allerdings eine gewisse Anstrengung beim Zuhörer. Freunden des anhaltenden Schreckens sei die CD dagegen wärmstens empfohlen É
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande