So enttäuschend der Film, so brillant die Musik! Die Hoffnungen waren groß, daßdieser Satz nicht zur Faustregel für eine Regisseur-Komponisten-Kollaboration würde, deren Besonderheit in ihrer Kraft, ihrer Originalität und Qualität beschrieben war. Doch leider stellt sich auch M. Night Shyamalans aktuelle Produktion THE HAPPENING - wie bereits DAS MÄDCHEN AUS DEM WASSER - trotz gelungener filmischer These, als fad-fauler Kinohappen heraus. Allein James Newton Howard wertet auf und liefert erneut einen Score par excellence ab.
Die Bedrohlichkeit der Filmerzählung entwickelt Howard aus der Stille und der Skurrilität seiner Komposition heraus: das phantastische Element in THE HAPPENING übersetzt er mit mäandernden dumpfen Blechbläsern, mit impressionistischen Klavier-, Klarinetten- und Cellopassagen, rhythmisierenden Streichern und Vibraphon-Flächen. Dafür bleibt er fast non-thematisch. Nur dann und wann sprießen motivische Knospen aus dem atmosphärischen Geflecht heraus. Ein beeindruckendes musikalisches Mysterium!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande