THE INTERPRETER ist ein intelligenter Politthriller, der nach einem ebenso intelligenten, wie vielschichtigen Soundtrack verlangte. Regisseur Sydney Pollack übergab die leere Tonspur dem erfahrenen James Newton Howard (THE SIXTH SENSE, BATMAN BEGINS), der diese souverän zu füllen weiß. Howards Musik verwandelt sich zum Schatten, zum Verbündeten der einsamen Protagonistin. Eine zarte Klaviermelodie wird zur Zerbrechlichkeit, ein an Intensität wachsendes Afrika-Vocal zur Sehnsucht, jeder beißende Rhythmus zum Tatenzwang. Mit Leichtigkeit spielt Howard auf der Klaviatur des Orchesters, manipuliert es gerade ausreichend, um den Film mit emotionaler Tiefenschärfe zu versorgen.
THE INTERPRETER reicht zwar nicht an Howards Meisterstreiche THE VILLAGE und SNOW FALLING ON CEDARS heran, hinterläßt beim geduldigen Hörer dennoch einen bleibenden Eindruck. Und das gerade weil der Score sich an den berühmten Geschwistern orientiert.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande