Der Zauber gemalter Bilder, der sanfte Umgang mit großen Gefühlen und Geschichten märchenhafter Eleganz scheinen den Geist von Hollywoods Musikmagiern zu beflügeln. Wie schon Jerry Goldsmith und James Horner mit ihren Partituren zu THE SECRET OF NIMH und THE LAND BEFORE TIME bewiesen, so bestätigt nun Michael Kamens Musik, daß Zweidimensionalität nicht auf den Inhalt zu beziehen ist. Mit THE IRON GIANT setzt er die Tradition gelungener Trickfilmmusik fort und fügt seinem Îvre ein weiteres Stück vorzüglicher Kompositionskunst hinzu. Kamen arbeitet leitmotivisch; seine Themen, den Hauptcharakteren zugeordnet, durchziehen das ganze Werk wie ein roter Faden. An diesen knüpft er szenisches Material, das mal verspielt, mal bedrohlich das Geschehen illustriert und vorantreibt. So entstehen Momente epischer Größe in der Manier von Kamens ROBIN HOOD: THE PRINCE OF THIEVES, aber auch Augenblicke solistischer Intimität. Hierbei nutzt Kamen in besonderem Maße die unterschiedlichen Klangfarben eines Sinfonieorchesters und zeigt mit seiner großartigen Musik, was alles in einem eisernen Riesen stecken kann.
In Reminiszenz an den romantischen Filmmusikvorboten Richard Wagner webt Kamen ein Motiv aus dessen Oper DER FLIEGENDE HOLLÄNDER mit in die Komposition ein. Ein liebevolles Detail.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varése Sarabande