MATRIX wurde als ein technischer Meilenstein der Filmgeschichte bezeichnet. In brillanten, bis dato unbekannten Bildern thematisierte der Film aber auch die ewigen Fragen nach Sinn und Sein, die unsere Gesellschaft als unbeantwortbar mit ins neue Jahrtausend hinübergeschleppt hat. Während der erste Teil noch in konsequenter Naivität auf die gebaute Welt schaut, verlieren sich die Sequels in unzulänglichem Philosophieren, schlechten Dialogen und absurder Logik. Don Davis Score hingegen bleibt stark und komplex bis zum letzten Sonnenaufgang in MATRIX REVOLUTIONS.
Dem Grundgedanken der Unabwendbarkeit und des Schicksalhaften folgt Don Davis mit seiner Wahl der modernen naiven Musik, der Minimal Music, als strukturellem Fundament. Jenseits Philip Glasscher Dreiklangwechsel hält sich Davis eher an die Klangwelt eines John Adams und läßt Cluster aufblühen, atonale Bläserpassagen in Pattern repetieren oder atmosphärische Flächen wabern. Damit gelingt ihm eine außergewöhnliche Filmmusik, die zum zehnjährigen Jubiläum nun endlich vollständig als Deluxe Edition veröffentlicht worden ist. Ein Muß für jeden Musikliebhaber und Cineasten!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande Club