Roland Emmerich bricht für THE PATRIOT mit David Arnold. An drei Filmen arbeiteten Regisseur und Komponist erfolgreich zusammen. Beim Kriegsepos gab es dann unüberwindliche Querelen, die dazu führten, daß Arnold durch John Williams ersetzt wurde.
Eigentlich ein Erfolgsgarant und Chamäleon der Musikstile zugleich, liefert Williams überraschenderweise lediglich Routinearbeit ab. Uninspiriert von Geschichte und Bild, was man ihm allerdings nicht verdenken kann, recycelt er aus der eigenen Historienschublade. Das Titelthema erinnert stark an den Befreiungschor der Afrikaner in AMISTAD, das Epochenkolorit entstand in Anlehnung an FAR AND AWAY, auch SLEEPERS und NIXON fanden Eingang in die neue Partitur. Diese Art der Selbstverstümmelung ist eigentlich eher untypisch für Williams. Schuld mag wohl der immense Zeitdruck gewesen sein, mit dem ein Komponist seines Ranges sonst selten zu kämpfen hat. Nichts desto trotz adaptiert er die bekannten Orchesterklänge zweckdienlich zu gediegener "Scheinfrische".
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Hollywodd / edel