John Boormans unkonventionell erzählter und fotografierter Film THE TAILOR OF PANAMA bot dem Komponisten Shaun Davey eine interessante Grundlage zur musikalischen Bearbeitung. Die zwei im Film behandelten gegensätzlichen Kulturkreise Südamerika und Nordeuropa nimmt Davey zum Anlaß, die unterschiedlichen, ländertypischen Musikmerkmale auf der Tonspur aufeinanderprallen zu lassen. Heiße, panamesische Rhythmen stehen Glanz und Gloria des britischen Empire gegenüber und werden dann und wann frei frivol verwoben. Dabei kommt dem Komponisten seine Erfahrung mit folkloristischer Musik (z.B. WAKING NED DEVINE) zugute. Davey umarmt den Charme der Länder und faßt gleichzeitig die Kontradiktionen und Geheimnisse der beiden von Rush und Brosnan so fabelhaft interpretierten Charaktere in witzig-karikierende Töne. Der Regisseur würdigts, indem er die Musik vordergründig abmischen und nicht wie üblich hinter Soundeffekten, Atmos und Dialogen verschwinden läßt.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande