Label: Cargo Records
Alexandre Desplat bleibt produktiv. Im Mittel vertont der Franzose ein halbes Dutzend Film- und TV-Produktionen pro Jahr. Dabei bleibt er trotz komfortabler Auftragslage in den USA seinem Herkunftsland treu. Mit VALERIAN stattete er zuletzt nicht nur die Filmadaption eines französischen Comic-Klassikers mit Musik aus, sondern auch die bis dato teuerste Europroduktion.
Nach zahlreichen Monogenre-Filmmusiken in den letzten Jahren erlaubt es Luc Bessons flirrig-flippige Sci-Fi-Welt Desplat, seinen seltener geforderten Abenteuermodus aufzufächern. Für seinen Landsmann zaubert der Komponist einen schillernder Orchesterscore, der reich an eigenständigen und eigenwilligen Themen, an Klangfarben und an vielfältigen stilistischen Einflüssen ist. Zuletzt konnte man einem so überschwenglichen, haltlosen Desplat in DIE HÜTER DES LICHTS und DER GOLDENE KOMPASS zuhören. Wunderbar! Wen es nach Desplats orchestralem Parforceritt nach popkultureller Durchlüftung dürstet, findet diese mit David Bowie, Bob Marley, Wyclef oder Alexiane – erfreulicherweise separat – auf der zweiten CD des Doppelalbums.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.