Konstantia Gourzi ist neu auf dem Parkett der Filmmusik. Mit WARCHILD präsentiert sie ein Debüt, das sich stark in die Tradition europäischer Größen wie Georges Delerue und George Fenton stellt. Den theoretischen, vergeistigten Einfluß, der bei einer Professorin für Musik vermutet werden könnte, sucht man bei ihr vergeblich. Vielmehr unterwirft sich Gourzi mit bemerkenswerter Sicherheit den ambivalenten Zwängen der Gebrauchsmusik. Sanfte Klavierklänge, die an Rachel Portman erinnern, beginnen den "Balkan Blues".
Mit gleicher Zurückhaltung breitet sich im Weiteren eine Tonsprache aus, die Klangflächen den tradierten Lamentum-Charakter anderer Kriegsfilme (DER SCHMALE GRAT, MERRY CHRISTMAS etc.) in still klagende Länge dehnen läßt. Das von Konstantia Gourzi gegründete Ensemble Oktopus interpretiert die Musik mit gebotener Sensibilität und schafft eine Atmosphäre größtmöglicher Zerbrechlichkeit. Philipp J. Neumann
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.