Mychael Dannas Weltmusikverständnis ist gefragt. Alles begann mit Atom Egoyans Zeitenpuzzle EXOTICA, für das der Komponist erstmals Fremdkolorit bemühte. Seither dominiert der ethnische Einschlag in Dannas Arbeiten, selbst wenn der filmthematisch auf den ersten Blick nicht immer begründet sein muß. Aufmerksamkeit war ihm indes sicher und schließlich Engagements von international arbeitenden indischen Filmemachern. Mira Nairs KAMA SUTRA und MONSOON WEDDING stattete der Kanadier paßgenau und jenseits okzidentaler Filmmusiktrampelpfade aus, ebenso Timothy Linh Buis GREEN DRAGON (für den er erstmals mit seinem Bruder Jeff zusammenarbeitete).
Mit WATER fügt Danna seinem homogenen Îuvre einen weiteren Baustein hinzu. Sitar, Tablas und Bansuri färben das orchestrale Fundament safranfarben und grün. Der westliche Klangapparat bleibt zurückgesetzt, bleibt Fläche, während die Soloinstrumente nicht nur akzentuieren, sondern die Melodiebildung übernehmen. Die indische Filmmusiklegende A. R. Rahman steuert ein halbes Dutzend Songs bei, die sich ausnehmend gut in Dannas Scoregeflecht einfügen.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande