Glockenschlagartig beginnen einer fernen Zeitansage gleich remixte Schlaginstrumente und Gitarren, langsam setzen Streicher und Holzbläser in einem aus liegenden, gehauchten Akkorden bestehendem Klangteppich ein, während darüber sanft, zerbrechlich, aber so bestimmt wie ein unabänderliches Schicksal dieselben Pianofragmente immer und immer wieder kreiseln. Nicht nur hier, am Anfang, offenbahrt sich WHITE OLEANDER als eine Mischung aus atmosphärischer und minimalistisch-repetativer Musik.
Thomas Newman, kreativster und erfindungsreichster Sproß des Komponistenclans, betreibt einen Klangmysthizismus, den er gern und oft durch verzerrte Tonattacken der E-Gitarren, Flöten und Perkussion unterbricht. So gelingt es ihm mühelos, seine Musik ohne hörbar großen Aufwand oder Wechsel zwischen Zurückgezogenheit, Hoffnung, Sehnsucht, Trauer und Furcht hin- und hergleiten zu lassen.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande