Das Kinojahr 2002 präsentiert eine regelrechte Flut von Kriegsfilmen. Auch James Horner kehrt nach ENEMY AT THE GATES mit WINDTALKERS zurück an die Front. Mit wenig stilistischer Sprengkraft allerdings. Leider.
WINDTALKERS gibt sich unentschlossen. Wild und abrupt pendelt die Musik zwischen heroischer Americana, Prokofievscher Avantgarde (ALEXANDER NEVSKY!) und Hornerscher Neoromantik. Die seltenen Highlights, wie etwa der zornige Dialog von Kontrabässen und Snare Drum im dritten Titel, können über die offensichtliche Einfallslosigkeit in den musikalischen Mitteln und der Motivik nicht hinwegtäuschen. Kurz: James Horner wiederholt und zitiert zunehmend auch aus eigenen Werken. Sein Recycling-Programm ist in eine Endlosschleife getreten und die thematische Wiederkehr sein Dogma geworden.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: RCA Victor