Label: Intrada Special Collection
Es ist in Hollywood keine Ausnahme, daß aufgrund schlechter Testvorführungen oder kreativer Differenzen eine Filmmusik gegen die eines anderen Komponisten ausgetauscht wird. WOLFSBLUT macht in dieser eigentümlichen Filmabteilung allerdings eine neue Unterkategorie auf: Zuerst engagierte Randall Kleiser für seine Jack London-Adaptation Basil Poledouris, mit dem er bereits zusammengearbeitet hatte. Dessen ausschweifende, großorchestrale Americana erschien den Produzenten jedoch nicht mehr zeitgemäß für ein jugendliches Publikum. Also wurde Hans Zimmer, damals Vorreiter in der Kombination akustischer und synthetischer Klänge, mit einer zweiten Filmmusik beauftragt. Von dieser sind im fertig geschnittenen Film aber nur Akzente vertreten, insbesondere Zimmers knackiges Actionmaterial und einige atmosphärische Passagen. Das Gros des finalen Scores stammt vom „Rejected Composer“, von Basil Poledouris …
Nun hat Intrada die beiden unterschiedlichen, aber gleichsam hörenswerten kompositorischen Ansätze in ihrer Vollständigkeit zu einer Doppel-CD vereint. Eine lohnenswerte Veröffentlichung.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.