Originaltitel: MUTINY IN HEAVEN: THE BIRTHDAY PARTY
Australien 2023, 99 min
Verleih: Arsenal
Genre: Dokumentation, Biographie, Musik
Regie: Ian White
Kinostart: 06.02.25
Irgendwann erinnert man sich der Anfänge. Heißt: Der künstlerischen Geburt, die im Falle Nick Caves ja mit einer Birthday Party (Bandname) einherging und eine wahrhaft wahnhafte Post-Punk-Häutung darstellte. Die Idee, darüber einen Film zu machen, wurde in den Dekaden des Ruhms, die späterhin mit dem „Nick Cave And The Bad-Seeds“-Label einhergehen sollten, immer wieder mal an Bandleader und Mitmusiker herangetragen. Die sich dem lange verwehrten – bis 2023 dann doch MUTINY IN HEAVEN entstand.
Produziert von Mick Harvey (Bandkumpan seit der ersten Stunde) und Wim Wenders (Fan, der in DER HIMMEL ÜBER BERLIN ikonographische Konzertszenen mit Cave schuf) blickt MUTINY IN HEAVEN zurück auf die späten 70er bis frühen 80er und auf diese Clique spindeldürrer, aber erstaunlich zäher australischer Jungs, die vom Dasein fern der Welt angeödet genug waren, um in die Welt aufzubrechen und eine Musik zu formen, die auch heute noch wie eine einzige Fuck-You-Urschreitherapie klingt.
Dieser jetzt noch mal beiwohnen zu können, ist – zumal für Fans – ein Muß. MUTINY IN HEAVEN montiert passend grob alte Schmalspurfilmaufnahmen (Hölle, was waren das für Konzerte!) mit Reflexionen der Musiker. Dabei zeigt der thematisch und auch musikalisch eigentümlich harsche Cave-Birthday-Party-Spirit aus Punk und Poesie, Blues und Beckett, Platon und Porno, Gott und Gosse, daß hier, bei allen Rock-Attitüden samt Heroinkonsum, sich künstlerisch etwas manifestierte, das Substanz hat, und folglich Bestand haben würde. „That’s Terrific Stuff! That’s The Birthday Party!“ schwärmte einst ein Kritiker über die Band, die sich 1983 auflöste. Es war nur das Ende des Anfangs.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.
Passage Kinos: Preview im OmU | OmU 18:30
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