Originaltitel: UN MONDO APARTE
I 2024, 113 min
Verleih: Filmwelt
Genre: Komödie
Darsteller: Antonio Albanese, Virginia Raffaele, Elisa di Eusanio
Regie: Riccardo Milani
Kinostart: 13.02.25
Jahrzehnte hat Michele in Rom an einer Grundschule unterrichtet. Das zehrt, völlig klar, an der Substanz. Zwar glimmen in Michele immer noch Funken pädagogischen Idealismus´, erwärmt jedoch derlei schnöde Großstadtbälger schon lange nicht mehr. In der Hoffnung, daß es in anderen Sozialstrukturen etwas besser läuft, läßt sich Michele an eine winzige Dorfschule irgendwo in den Abruzzen versetzen. Und tatsächlich: Nach anfänglichen Akklimatisierungsschwierigkeiten flammt die alte Begeisterung für den Lehrerberuf in Michele neu auf. Dank der einnehmenden Dorfknirpse im Klassenzimmer. Und dank Agnese, die in vielfacher Hinsicht ein Glücksfall von stellvertretender Schulleiterin ist.
Riccardo Milanis Komödie vom sanftmütigen Lehrer Michele war in Italien ein Kinohit. Wie könnte es auch anders sein mit diesem sympathischen Helden und der schönen Agnese, mit den süßen Bambini und der malerisch bergigen Heimatfilmkulisse. Und den sehr italienischen Schlawinereien, mit denen sich hier bald eine Dorfbande der Warmherzigkeit gegen kalte Schulamtsbürokraten erwehrt. Wollen die doch – hält man es für möglich?! – tatsächlich die kleine Dorfschule schließen.
Es ist der Moment, in dem der Film endgültig den Abzweig zum Sozialmärchen nimmt, zu einer Art abruzzischer Dorflehrer-Schwejkiade wird. Richtig Biß hat die zwar keinen, aber die unbedingte Menschenfreundlichkeit, mit der hier erzählt wird, könnte glatt auch in Griesgramdeutschland dieses oder jenes Herz erwärmen.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.